Was war los beim DRK Kempen?
Flüchtlingshilfe in Kempen
Nachdem es jetzt wirklich lange still war auf unserer Seite gibt’s nun eine erste Zusammenfassung unserer letzten drei Wochen….
Alles begann damit dass das Telefon klingelte…. Nun betraf es uns in Kempen… Keine halbe Stunde später waren wir mit fünf Helfern unterwegs um das nötigste einzukaufen. Aber was ist das nötigste? Klar Teller Tassen Besteck…. Aber was wenn wir Kinder mit unter den Flüchtlingen haben…. Kurzum wurde auch der DM Markt gestürmt. Hier erreichte uns eine Welle der Hilfsbereitschaft unserer Mitbürger. Coupons und Gutscheine wurden uns übergeben „ Diese Menschen brauchen das jetzt dringender “nehmt sie bitte an. Ok, mit sowas hatten wir nicht gerechnet haben uns aber sehr darüber gefreut…. Nachdem alle Einkäufe verstaut waren brachten wir diese erst mal in unsere Fahrzeughalle…. Es gab eine kurze Verschnaufpause denn am Samstag dem 12.09.15 um 8.00 Uhr ging es los…Die Sporthalle der Kreisberufsschule sollte zu einer Unterkunft für ca. 300 Personen umfunktioniert werden. Zahlreiche Helfer der Bereitschaft Kempen begannen mit den Mitarbeitern der Firma Fruhen aus Viersen die Halle mit Teppichboden auszulegen. Parallel dazu begann der Zeltbauer das Außenzelt für die Verpflegungsausgabe aufzubauen. Ab ca. 11.30 bekamen wir tatkräftige Unterstützung von den Jungs und Mädels des THW aus Kempen. Gemeinsam wurden Messekabinen aufgebaut. Am späten Nachmittag standen nun 32 Kabinen, Wohnraum für rund 300 Personen. Da aber keiner auf dem Boden schlafen sollte wurden auch 300 Feldbetten aufgebaut. So ging gegen 20.30 Uhr ein sehr arbeitsreicher Tag zu Ende. Am Sonntag sollte es etwas ruhiger und gelassener zugehen. Klappte auch für ca. 30 min. Wir bezogen grade die Betten, richteten den Gebetsraum und einen Spielbereich ein als uns mitgeteilt wurde dass die ersten Flüchtlinge nicht am gedachten Montagmorgen sondern schon am Sonntagabend erwartet wurden. Irgendjemand hat sich dazu entschlossen den großen roten Knopf zu drücken und so bekamen wir auch zahlreiche Unterstützung von der 2 EE des Kreises Viersen. Verpflegungsbereich, Beschilderung alles was noch zu tun war wurde im Handumdrehen erledigt. Ein Großteil der helfenden Hände rückte dann auch schon ab und wurde durch die Kollegen des DRK Kreisauskunfstbüro abgelöst. Und dann war es soweit. Am 13.09.15 gegen 18.00 Uhr, der erste Bus mit Flüchtlingen kam an. Kinder, Frauen und Männer aller Altersgruppen stiegen aus dem Bus. Verängstigt und weinend, die Kinder meist schlafend. Alle wurden registriert, durch Ärzte vorgesichtet und in die Unterkünfte begleitet. Auch in den darauffolgenden Bussen gab es die Selben ängstlichen Gesichter. Auch wenn wir wirklich schon vieles erlebt haben sind das doch Erinnerungen die uns begleiten werden. Wir waren von nun an im 3 Schichtsystem im Einsatz. Der Frühdienst meist bestehend aus acht Helfern sorgte unter anderem für die Essensausgaben, Getränkeverteilung und anfallende Tätigkeiten. Die Mittagsschicht aus sechs Helfern bestehend kümmerte sich um die Ausgabe des Abendessens und Hygieneartikel. Der Nachtdienst war mit vier Helfern besetzt. Es wurden nachts die Lagerbestände aktualisiert, Einkaufslisten erstellt, defekte Betten erneuert und Decken ausgegeben. In allen drei Schichten wurde die medizinische Versorgung sichergestellt. Im Laufe der Woche wurden alle Gäste gesundheitlich gecheckt, die Kinder beim Kinderarzt vorgestellt. Das alles klappte mit viel Unterstützung der eingesetzten Dolmetscher ohne diese währen wir echt aufgeschmissen gewesen. Allerdings verständigten wir uns auch in gebrochenem Englisch, mit Händen Füßen und Bilder malen. Da wir die Einrichtung für den Kreis Viersen errichtet haben kam auch schon bald Unterstützung des Kreises. Wir arbeiteten das Personal ein und reduzierten so unsere Einsatzkräfte. Da wir uns alle aneinander gewöhnt hatten gab es zum 25/26.09.15 einen Tränenreichen Abschied. Alle Gäste wurden in andere Unterkünfte gebracht. Für uns hieß es dann Allgemeines saubermachen, Vorbereiten für die nächsten kommenden Busse die zum 27.09.15 gegen Abend erwartet wurden und auch kamen. Seit Montag dem 28.09.15 ist die Bereitschaft Kempen dort nicht mehr im Einsatz. Allerdings sind wir derzeit noch mit der Einsatznachbereitung beschäftigt. Material wird überprüft und gereinigt. Gestern hatten wir unseren Dienstabend, diesen haben wir für eine ausführliche Einsatznachbesprechung genutzt. Eindrücke wurden geschildert, Ideen und Verbesserungsvorschläge gesammelt. Die vergangenen Wochen haben uns als Team noch fester zusammengeschweißt, man ist an seine Grenzen gestoßen oder hat seine Stärken weiter ausbauen können. Danke.
Danke auch an alle Unterstützer wie die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Kempen für die ganzen Baumschneidearbeiten und die Bereitstellung eures ELW. Das THW für die Unterstützung beim Aufbau, der 2 und 4 EE des Kreises Viersen, der Stadt Kempen… Allen Firmen in und um Kempen.. zu guter letzt allen Familien und Freunden unserer Helfer und Helferinnen.
Bericht: Kelly Ketz, DRK Kempen